Wie fühle ich mich eigentlich, wenn meine Angst die Kontrolle übernimmt? Ich habe mir mal die Mühe gemacht (wörtlich gemeint) und habe während einer Panikattacke mitgeschrieben. Das Ergebnis lest ihr unten. Es ist nicht leicht, so einen Anfall auszuhalten, gerade dann, wenn er länger als ein paar Stunden andauert. Versucht also, Verständnis zu zeigen, sollte es mal jemandem in eurer Umgebung passieren. Am allerwichtigsten: Atmen. Einfach atmen.
Wenn ich Angst habe ...
Ich bin unruhig. Mein Bauch rumort. Mir ist übel. Mein Magen dreht sich im Kreis, genauso wie meine Gedanken. Meine Hände sind schwitzig, meine Füße eiskalt. Ich möchte weinen, aber der Knoten in meinem Hals scheint auch die Tränendrüsen abzudrücken. Mein Haaransatz kribbelt und die Kopfhaut juckt. Ich will aufstehen und herumlaufen, bin aber wie gelähmt. Mein Herz scheint mir aus der Brust zu schlagen. Ich fühle es deutlich, wie es unter meiner Haut wummert. Ich will nichts mehr, als dass es sich beruhigt. Ich versuche, tief zu atmen, aber ich fühle mich wie unter Wasser. Jeder Atemzug wird flacher, je mehr ich es versuche. Meine Kleidung ist zu eng, die Jeans kratzt an meinen Beinen. Mein Kopf ist leer, ab jetzt regiert der Rest des Körpers. Ich versuche, zu denken, versuche, mich zu beruhigen. Bei meinem Herzen kommt es nicht an. Meine Muskeln sind verspannt, mein Nacken schmerzt. Ich bin unendlich müde. Ich fürchte mich nicht davor zu sterben oder verrückt zu werden. Ich habe meinen Körper nicht unter Kontrolle. Ich bin getrieben. Meine Angst beherrscht mich.